Wir betrachten es als unsere Aufgabe, Jugendliche und junge Erwachsene in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung zu fördern und zu unterstützen. Um lernen zu können, bedarf es aber des Selbstbewusstseins, „lernfähig" zu sein. Viele der zu uns kommenden Jugendlichen zweifeln an der eigenen Kompetenz, verstehen und lernen zu können.
Das herkömmliche Bildungssystem orientiert sich immer noch sehr an den Dingen, die Schüler*innen NICHT können, also fokussiert weiterhin auf die Defizite statt auf ihre Ressourcen. Durch Nicht-Versetzung, schlechte Noten usw. haben die Jugendlichen und jungen Erwachsenen bereits vielfältige Erfahrungen gemacht, die ihnen spiegeln, aufgrund „einer unzureichenden Lernfähigkeit zu den Verlier*innen zu gehören".
Wir möchten mit unserer Arbeit Jugendliche und junge Erwachsene darin unterstützen, zu erkennen, dass sie sehr wohl in der Lage sind, Dinge zu verstehen, sich Meinungen zu bilden und diese auszudrücken und dass es sich lohnt, sich für Veränderungen stark zu machen. Vielen Teilnehmenden unserer Seminare wird vermittelt, dass sie aufgrund einer nicht-deutschen Muttersprache zu Problemfällen innerhalb des Bildungssystems werden und „zwischen zwei Kulturen aufwachsen".
Wir begreifen diese Vielfalt, die sie mitbringen, dagegen als Ressource und versuchen eindimensionale Normen in Frage zu stellen, um den Teilnehmenden einen gleichberechtigten Lernort bieten zu können, an dem es nicht darum geht, Defizite aufzuzeigen, sondern eigene und fremde Fähigkeiten wahrzunehmen und wertzuschätzen.