Die Jugendbildungsstätte Kaubstraße kann auf eine jahrzehntelange, erfolgreiche Kooperation mit der Jean Krämer Schule zurückschauen, bei der Schüler*innen zu eigenverantwortlichen Mediator*innen ausgebildet werden.
In der Aprilwoche im vierten Projektlaufjahr des Demokratie leben! - Projektes stand das Seminar zu Rassismus gegen Sinti und Roma unter dem Stern des Empowerments.
"ich werdenoch einen schritt weitergehen undnoch einen schritt"May Ayim
Fachaustausch der Jugendbildungsstätte Kaubstraße - Retrospektive vom 15.11.2017
Am Anfang steht der Prozess. Und in der Mitte auch. Am Ende sowieso. Einen Fachaustausch inhaltlich zu einem Prozess zu gestalten ist so ähnlich wie eine Bewegung in ein Fossil zu verwandeln: Es gelingt fast nur, wenn die Bewegung ansteckt, das Fachpublikum berührt und eine Gewohnheit unterbricht.
Vom 10. bis 12.11.2017 trafen sich in der Jugendbildungsstätte wieder junge Menschen mit und ohne Fluchterfahrung, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Das Smartphone stand bei dieser Begegnung im Fokus des Austauschs. Welche Funktionen und Bedeutungen dieses Gerät für die einzelnen Teilnehmenden hat, war für alle ebenso spannend wie die Grundlage für viele intensive Gespräche über die Vergangenheit, Perspektiven und Träume...
Ein Bestandteil des Konzeptes unseres Modellprojektes ist die Unterstützung der Teilnehmenden beim Kreieren eigener Produkte, Aktionen und Kampagnen, mit denen sie ihr eigenes Lebensumfeld für das Thema Rassismus gegen Sinti und Roma sensibilisieren.
In den vergangenen Jahren entstanden zahlreiche Produkte – Sticker und Buttons mit entsprechenden Aussagen entstanden ebenso wie Flyer zu ausgewählten Bereichen des Themas, Leser*innenbriefe an Print, TV- und Online-Medien, deren Beiträge als rassistisch identifiziert wurden, Plakate, die auf den Gebrauch der rassistischen Fremdbezeichnung hinweisen, eine Facebok-Seite mit dem Titel „Gegen Antiziganismus“, eine Website zum Thema, die Anfertigung von Hinweisschildern, die auf das ehemalige Zwangsarbeitslager für Sinti und Roma in Berlin Marzahn aufmerksam machen sowie diverse Flashmobs und Straßen-Theater-Aufführungen in Berlin.
Die Ausbildung von Jugendlichen zu Peer-Mediator*innen und die Begleitung der Schulmediationsprojekte ist seit 1998 ein Schwerpunkt unserer Arbeit.
Themen wie Identität, Vorurteile und Stereotype waren Dreh- und Angelpunkte des Gadjé-Rassismus-Seminars im 3. Projektlaufjahr unseres Demokratie leben! - Projektes.
Unsere Seminarwoche zu Gadjé-Rassismus im zweiten Projektlaufjahr des Demokratie leben! - Projektes stand ganz unter dem Motto: Aktiv werden gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und Gadjé-Rassismus!
am Beispiel unseres Modellprojektes zum Gadjé-Rassismus im Bundesprogramm Demokratie leben!
Seit vielen Jahren beschäftigen wir uns mit dem Rassismus gegen Roma und Sinti, haben uns an der Entwicklung von Materialien und Methoden erprobt und werden vielerorts als Expert*innen zu dem Thema angesehen. Je länger dieser Prozess dauert, umso stärker begleitet uns jedoch die Frage, wie wahnsinnig es eigentlich ist, als ein Gadjé-Verein ein Projekt zu Gadjé-Rassismus zu machen.
„Wird man uns je fragen, was wir möchten oder werden wir immer fragen müssen, was wir dürfen?“ Fatima Hartmann
Seit 2015 arbeiten wir in unserem Modellprojekt mit zahlreichen jungen Menschen zum Thema Rassismus gegen Roma und Sinti. In Wochenseminaren versuchen wir durch die Vermittlung von Wissen und durch die Sensibilisierung und Selbstreflexion die Teilnehmenden zu empowern, sich gegen die Diskriminierung von Sinti und Roma einzusetzen. Die Kenntnisse über Diskriminierungsmodelle, Privilegien und Deprivilegierungen, die Konstruktionsmechanismen von Vorurteilen, das Erkennen eigener rassistischer Bilder und die kritische Analyse medialer Berichterstattungen sind Bestandteile des Seminarkonzeptes und Voraussetzung für eine anschließende Aktivierung. Die Erarbeitung und ständige Modifizierung des Seminarkonzeptes aufgrund von Evaluationen und Kooperationen ist fester Bestandteil dieses Projektes.
Gefördert wird das Modellprojekt durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!"
Ein Begegnungsprojekt Kreuzberger Kinder mit und ohne direkter Fluchterfahrung vom 30.1. bis 1.2.2017
Nach dem erfolgreichen Begegnungsseminar im Januar kamen erneut interessierte Menschen mit und ohne Fluchterfahrung zusammen.
Erkennen, Benennen, Entgegenwirken
Die Jugendbildungsstätte startete im März 2015 ein Projekt, welches im Rahmen des Bundesprojektes Demokratie leben vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird.
Im Rahmen der Seminare und Workshops werden sich die Teilnehmer_innen mit medialen Inszenierungsformen in den Bereichen Fernsehen, Print und aktuellen Onlineangeboten auseinandersetzen.
Inhalt unserer Deeskalations-Seminare ist die Auseinandersetzung mit gewalttätigen Situationen, mit denen sich die Jugendlichen in ihrem Alltag mit Gleichaltrigen konfrontiert sehen.
Die Ausbildung von Jugendlichen zu Peer-Mediator*innen und die Begleitung der Schulmediationsprojekte ist seit 1998 ein Schwerpunkt unserer Arbeit.
Das Handbuch bietet Methoden für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit zum Thema Antiziganismus und zur Geschichte der Sinti und Roma, um sie Pädagog_innen, Sozialarbeiter_innen, Bildungs- und Gedenkstätten, Universitäten und Hochschulen sowie Schulen zur Verwendung in Bildungskontexten zur Verfügung zu stellen.
Deutschland ist seit langem ein Einwanderungsland - wie macht sich das in einer Gesellschaft bemerkbar und welche Bedeutung hat dies? Menschen, die in ein anderes Land emigrieren, können vielfältige Gründe dafür haben.