Unter der Woche ist die Kaubstraße ein Ort des Austauschens, Fragenstellens und Gedankenanregens. Aber was passiert am Wochenende? Schläft die Katz, ruht der Gedanke, toben die Geister? Aber nicht doch. Auch am Wochenende verwandelt sich die Jugendbildungsvilla manchmal in eine Lernwerkstatt. So geschehen über fünf Wochenenden im letzten halben Jahr: Die Kaubstraße war nämlich auf der Suche nach Menschen, die gerne in den Bereich der außerschulischen politischen Bildung reinschnuppern, sich austesten und/oder weiterbilden wollten. Am Anfang stand eine unverfängliche Ausschreibung: Teamer*in gesucht – eine Qualireihe für alle Menschen mit Hintergründen, am Ende blieben große Kullertränen, neues Selbst-bewusstsein, eine besondere Verbundenheit und intensive, gemeinsame Erinnerungen aus fünf Wochenenden.

Jedes Wochenende hatte einen ganz eigenen Themenstern, denn How to Politische Bildung berührt so viele Aspekte. Eine kurze Retro(spektive)reise: Im Modul 1 drehte sich alles ums Kennenlernen – das Gegenseitige und die außerschulische politische Bildungsarbeit – als rüttelfeste Basis für alles Folgende. Die selbsterfahrenen Methoden und Spiele konnten so gleich ins eigene Methodenbüchlein aufgenommen und festgehalten werden. Dann folgten (selbst-)kritische Einheiten zu den gesellschaftspolitischen Themen Diversität und Rassismusskritik (Modul 2) und der Frage nach der Rolle der*des Teamer*in (Modul 3). Denn: als (angehende) politische Bildner*innen stellt die kontinuierliche Auseinandersetzung mit und Sensibilisierung für rassistische(n) Bildern und Mechanismen einen notwendigen Parameter der Arbeit dar. Welche anderen Verantwortungen das Bild des*der Teamer*in schärfen, wurde in anregenden Diskussionen verhandelt und überprüft.

Während also die ersten drei Module inhaltliche und methodische Grundbausteine lieferten, widmeten sich Modul 4 und 5 dem eigenen Aktiv-Werden und der praktischen Übersetzung und dem Ausprobieren. Einen eigenen Workshop gestalten (und den wichtigen Fragen Raum geben, so wie: Worauf muss ich bei der Workshopgestaltung achten? Wie und wo finde ich passende Methoden?) Theaterspielen fürs Konfliktmanagement, Flipchart gestalten um den interessanten Ideen eine fancy Hülle zu geben - (fast) alles war dabei, für alles war Platz. Übrig blieb nur der Wunsch nach noch mehr Zeit für das Gemeinsame und die Gewissheit: heute ist nicht das Ender aller Tage, wir sehen uns gewiss wieder!