Im November 15 und Januar 16 organisierte der BDP in Kooperation mit den Bildungsreferetinnen Susanne Blome und Özlem Topuz (Jugendbildungsstätte Kaubstraße) zwei Spieleseminare für Multiplikator_innen, die sich für Geflüchtete engagieren oder es demnächst vorhaben.

Das Seminarangebot wurde vielfältig verbreitet und von den Unterstützer_innenkreisen sehr gut angenommen. Hieß das erste Seminar „Spielen ohne Worte“ wurde die zweite Seminarausschreibung durch ein „fast“ ergänzt, um darauf hinzudeuten, dass es nicht prinzipiell um Spiele geht, die komplett ohne Sprache auskommen, sondern um Methoden, die mit kurzer und oder wenig komplizierter Anleitung funktionieren. Inhaltlich wurden verschiedene Kennenlernspiele, sowie Bewegungs- und Rythmusspiele vorgestellt und angeleitet, reflektiert, zu welchem Zeitpunkt das jeweilige Spiel in einer Gruppe funktioniert und welche Rahmenbedingungen benötigt werden. Auf das Vorstellen und Durchführen einer Methode folgte stets eine Reflektionsrunde, in der die Teilnehmer_innen viele praktische Erfahrungen ihrer eigenen Arbeit mit Geflüchteten einbrachten.
Ziel der Referent_innen war es, die Teilnehmer_innen für Sprache und Sprachbarrieren zu sensibilisieren. Um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was man eigentlich versteht, wenn jemand eine andere Sprache spricht, wurde beispielsweise ein Spiel in türkischer Sprache und in Phantasiesprache angeleitet. Dadurch sollte die Wahrnehmung dafür geschärft werden, wieviel man versteht, wenn die Sprache der Anleiter_in nicht die Muttersprache ist, eine Sprache, die man ggbf. gar nicht oder nur wenig versteht. Hier wurde erörtert, welche Hilfsmittel einem_r Anleiter_in zur Verfügung stehen, um bspw. Sprachbarrieren zu überbrücken (Body language, Bilder, Arbeit mit Übersetzer_innen innerhalb des Teilnehmer_innekreises, etc).
Am dritten Tag wurde den Teilnehmenden Raum geboten, ihre Rolle als Spielende zu verlassen und selber Übungen anzuleiten. Im Anschluß wurde in der Gruppe diskutiert, welche Methoden gut liefen oder wie die Spiele verständlicher angeleitet werden könnten.

Das Feedback der Teilnehmer_innen fiel sehr positiv aus, der Wunsch nach einer Fortsetzung, die auf das Wochenende aufbaut, wurde gewünscht. Die Teilnehmer_innen würden sich bei einem erneuten Treffen gerne austauschen, wie ihre Erfahrungen mit den erlernten Spielmethoden ausgefallen sind.

Die Pausen wurden intensiv genutzt um sich im Informellen über die verschiedenen Notunterkünfte, die Träger und eigene Erfahrungen auszutauschen.

Feedback einer Teilnehmerin(*auf englisch, da sie sich wohler im Englischen fühlt)
“ I tried it(eine der Übungen aus dem Seminar) in one of my classes and we laughed so hard! It is so silly and funny, I love it.I also did the 'Penguin call' game (the one that I had the emotional response to) and it is also fantastic.. I used it as a lead in to discuss empathy and told the kids about my reaction..The 'evolution' game I evolved (hehe) and instead of the end being a human I changed it into a tree (like the yoga tree). So, when you reach the tree pose you make like a forest and watch as the amoebas, frogs, snakes and monkeys move around trying to find each other..that worked really well.
Anyway, it was a great week full of laughter...