Oder seit wann hat Spielzeug ein Geschlecht?
Mann? Frau? Inter*? Trans*? Non-binary? Oder welches Geschlecht hast du und wenn ja, wie viele?
Was versteckt sich hinter dem Gendersternchen, dem Kampf gegen §218/219a, Intersektionalität und Toxischer Männlichkeit? Wie gehören körperliche Selbstbestimmung, vermeintlich geschlechtliche Binarität und Care-Arbeit zusammen? Was ist das Patriarchat und wer hat eigentlich bestimmt, dass Heterosexualität die „Norm“ ist? All diese Fragen legen den Finger mahnend in die Wunden von diskriminierenden Strukturen, die unser alltägliches Leben bestimmen. Einige von uns profitieren von diesen Verhältnissen, andere Identitäten müssen immerzu für ihre Existenzberechtigung kämpfen. Feststeht, dass ein Aufbrechen, ein Bearbeiten dieser Gender-Baustellen nicht ohne eine feministische Auseinandersetzung funktionieren kann.
In den Feminismus-Seminaren der Jugendbildungsstätte Kaubstraße wird mit diesen und vielen weiteren Fragen gearbeitet, um zu sensibilisieren, zu erkunden und aufzuwirbeln. Die Teilnehmenden tauchen ein in feministische Kämpfe, die sich gegen Rollenerwartungen oder Sexismus einsetzen. Es wird Raum für Stimmen geschaffen, die unerhört bleiben und doch so viel zu sagen haben. Mithilfe von biografischen Einheiten, inhaltlichen Inputs und interaktiven Übungen werden die Teilnehmenden ermutigt, in sich zu horchen und das eigene Gender-Echo zu verspüren, eigenes Verhalten kritisch zu reflektieren und energische Solidarität in all dem zu finden. Ziel ist es, die Verbindung von gesellschaftliche Strukturen mit der eigenen Lebensrealität zu durchleuchten und in vielen verschiedenen feministischen Perspektiven gleichzeitig Inspirations- und Reibungspotenzial zu entdecken. Denn Feminismus bleibt streitbar, nicht aber die Diskriminierung der Geschlechter.