Die Arme verschränken, sich nicht ausreden lassen oder anschreien

und schon kann es passieren: eine kleine Meinungsverschiedenheit wird zu einem großen Konflikt.

Wir fühlen uns eingeengt, unfair behandelt oder überfordert. Streiten ist emotional, aufwühlend, manchmal zum Verzweifeln. Dabei einen weisen, lösungsorientierten Kopf zu bewahren ist nicht immer leicht... Dafür bedarf es dem Geschick des konstruktiven Streitens und manchmal eben auch externer Personen, die die Vermittlung in Konfliktsituationen übernehmen.

Die Ausbildung von Jugendlichen zu Peer-Mediator*innen und die Begleitung der Schulmediationsprojekte ist seit 1998 ein Schwerpunkt unserer Arbeit.

Im Mediations-Projekt der Jugendbildungsstätte Kaubstraße werden die jugendlichen Teilnehmenden zu Mediator*innen ausgebildet. Als Mediator*innen können die Teilnehmenden in Konfliktsituationen an ihrer Schule, die Vermittlung übernehmen, indem sie einen Rahmen und Raum schaffen, der den Konfliktparteien Struktur bei der Lösungsfindung schenken soll. Um diese mediative Rolle einnehmen zu können, lernen die Teilnehmenden zunächst sowohl das eigene Konfliktverhalten zu reflektieren und die Fähigkeit zur Konfliktanalyse auszubauen. Darüber hinaus werden sie spielerisch an Modelle von konstruktiver Kommunikation herangeführt, bevor sie dann ganz aktiv die Mediationstätigkeit erlernen. Dabei werden in Rollenspielen Mediationsgespräche ausprobiert und eingeübt.

Die Peer-Trainer*innen:
Ein wichtiger Baustein unseres Konzeptes ist auch die Einbeziehung der älteren Jugendlichen als „Peer-Trainer*innen“ in die Ausbildung neuer Schüler*innen. Die Peer-Trainer*innen übernehmen vielfältige Aufgaben und erhalten dadurch die Möglichkeit ihr, in den Vorjahren erworbenes Wissen weiter zu vertiefen und es an die Jüngeren weiter zu geben und ihnen als jugendliche Berater*innen zur Verfügung zu stehen. Mit dem Konzept der Peers-Trainer*innen wird der Gedanke der Peer-Mediation konsequent weitergedacht: Jugendliche vermitteln nicht nur in Konflikten mit Jugendlichen, sondern sie geben ihr Wissen über Mediation bereits während der Ausbildung an andere Jugendliche weiter und werden als Expert*innen für gewaltfreie Konfliktlösung anerkannt.

Neben der Durchführung der Ausbildung ist uns die Begleitung, Unterstützung und Etablierung der Mediations-Projekte an den Schulen ein wichtiges Anliegen. So bieten wir z.B. Fortbildungen für die Lehrer*innen an, die die Mediation-AG an ihren Schulen begleiten, besuchen diese AGs regelmäßig vor Ort und stehen für Fragen und Supervision sowohl für die jugendlichen Mediator*innen wie auch für die beteiligten Erwachsenen zur Verfügung.

Damit ein Schulmediationsprojekt erfolgreich sein kann, bedarf es aber nicht nur einer umfangreichen Ausbildung der Jugendlichen, sondern auch der Akzeptanz und Unterstützung seitens der Schulleitung und des Kollegiums. Hier bieten wir im Vorfeld und auch begleitend zu den Projekten Gespräche und Fortbildungen an und beraten und unterstützen die Erwachsenen an den Schulen, die das Mediationsprojekt betreuen.

Auf Anfrage bieten wir auch mehrtägige Fortbildungen zum Thema Mediation für Fachkräfte der Jugendarbeit an.

Weitere Informationen zu unserem Konzept und Erfahrungen finden Sie auch in unserem 2009 veröffentlichten Buch:
„Peer-Mediation. Ein Trainingshandbuch für die Sekundarstufe 1.“
ISBN 9 783837 03810 - Books on Demand.

Unsere aktuellen Kooperationsschulen sind:
Integrierte Sekundarschule Jean Krämer - www.mediation-rundbau.de
Grundschule an der Peckwisch
Schule im Hofgarten