Globales Lernen oder die Welt ist ein Dorf mit Förderstatus

Bei einem besinnlichen Blick in unsere Schränke und Taschen, auf unsere Freizeitgestaltung und in die Küche wird klar: überall stolpern wir über Produkte, die erst nach einer ziemlich weiten Reise den Weg in unser Zuhause gefunden haben.

Unsere eigenen Leben sind seit Jahrzehnten verwoben mit Orten und Menschen fern von unserem Alltag, meistens ohne dass wir bewusst drüber nachdenken. Die Welt wird also vernetzter, das Leben globaler und damit häufig auch vielfältiger. Aber wie positiv ist diese Vernetzung? Welche Auswirkung hat die Globalisierung auf mich, auf die Menschen, die Umwelt oder das Klima? Sicher ist, Globalisierung beeinflusst und betrifft irgendwie alles: junge und alte Menschen auf der ganzen Welt, den Regenwald in Brasilien oder die schmelzenden Eiskappen am Nordpol. Aber sind wir auch alle gleich betroffen? Wie unterscheiden sich die Erfahrungen an den unterschiedlichen Orten der Welt? Denn neben dem Genuss einer neuen Vielfalt bestimmen auch Phänomene wie Armut, weltweite soziale Ungerechtigkeit, Flucht und/oder Klimawandel die Debatten über unsere globalisierte Welt.

Die Jugendbildungsstätte Kaubstraße widmet sich im Konzept des Globalen Lernens diesem vielschichtigen Themenfeld. In den Seminaren sollen die Teilnehmenden ermutigt werden, zu untersuchen, wo in der Welt sie selbst stehen – konkret physisch-geographisch und abstrakt gesellschaftlich – und wie sie selbst in globalen Zusammenhängen verwoben sind. Ziel der Seminare ist es, (ausgehend von der eigenen Standortbestimmung,) das vernetzte Denken zu fördern, um die Komplexität der globalisierten Welt und der damit auftretenden Herausforderungen greifbarer zu machen. Diese Kenntnisse und Kompetenzen können dann als Ausgangspunkt dienen, das eigene Gestaltungspotenzial wahrzunehmen und letztendlich im Kleinen, wie im Großen für eine gerechtere Welt einzustehen.